„Hallo Juniorchef“, das war die Begrüßung am 02. Mai 1999 um 8.00 Uhr. Mein erster Arbeitstag in der Firma Deines Vaters. Du hattest eine ganz andere Vorstellung von mir, hattest einen „alten“ Mann erwartet und sagtest dann zu mir: „Ich hatte eine ganz andere Vorstellung, Du benimmst und kleidest dich wie ein junger Mann und arbeitest wie ein alter Hase“. Von diesem Tag an waren wir gute Freunde. Wir haben auch mal gestritten und uns dann aber auch schnell wieder versöhnt. Wir sind füreinander da gewesen. Auch wenn es mal Unruhe oder Stress gegeben hat, hast Du Dich schützend vor mich gestellt. Du hast nie Deine Position als Vorgesetzter ausgenutzt, sondern Dein Handeln und Deine Taten waren immer von Menschlichkeit und Freundschaft geprägt. Natürlich gab es auch Situationen, in denen Du Entscheidungen als Juniorchef treffen musstest, weil sie von Dir verlangt wurden. Oftmals musstest Du auch Entscheidungen treffen, die nicht Deine eigene Meinung widerspiegelten. Du hattest keine andere Wahl. Dieser Druck war schwer für Dich. Du fühltest Dich unwohl und hast nur wenig Rücksicht auf Deine Gesundheit genommen. Du hast immer gearbeitet und hast Dich bemüht, es allen gerecht zu machen. Dies gilt insbesondere für Deine Familie. Dein Versuch, Dich selbstständig zu machen und somit unabhängig vom väterlichen Betrieb zu sein, war leider zum Scheitern verurteilt. Manche Deiner sogenannten Freunde haben Deine Gutmütigkeit ausgenutzt.
Dann kam der Krebs dazu, Dein Kampf gegen diese Krankheit scheiterte aufgrund Deiner stark gebeutelten Gesundheit. Jetzt hast Du Ruhe und brauchst nicht um Liebe zu kämpfen. Nun hast Du die wahre Liebe Gottes. Rex in pacem mein Freund. Wir sehen uns wieder.