Dieter
6. September 2016
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Wer bin ich?

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Angelo Lonigro

„Wer bin ich?“

Angelo Lonigro lebt in München. Der 1958 geborene Verfasser dieses Erinnerungstextes beschäftigt sich mit seinen eigenen christlichen WurzelnDanke für die wunderschöne Zeit.

Liebe Leserinnen und Leser,

ich weiß nicht, wie es Ihnen als Leser geht, aber mich beschäftigen seit meiner frühesten Jugend immer wieder Gedanken die mich nicht loslassen wollen. Das sind die Fragen, woher ich komme, wohin ich gehe und was ich hier mache. Warum kommt ein Mensch auf diese Welt? Was hat es für einen Sinn? Ist es der Sinn des Lebens, zu funktionieren und Tag für Tag zur Arbeit zu gehen. Oder ist es der Sinn, anderen Menschen ein angenehmes Leben zu gestalten oder zum Beispiel meinen Chef zu bereichern?

Und dann die Tatsache, dass das Leben innerhalb von Sekunden zu Ende sein kann. Wie kann sich ein Schöpfer so etwas einfallen lassen. Welche Grausamkeit, dass unser Leben auf der Erde innerhalb kürzester Zeit erloschen sein kann. Trotz dieser Kenntnis leben manche Menschen, als wären sie unsterblich. Ich werde seit meiner frühesten Jugend von diesem Gedanken an den Tod gequält. Diese Gedanken machen mir Angst, aber sie machen mich gleichzeitig neugierig. Was kommt nach dem Tod? Gibt es überhaupt ein Leben danach? Im Paradies? Unmöglich so viel Platz für die vielen Toten. Niemand kann mir eine Antwort geben. Keine Religion oder Weltanschauung beantwortet mir dies. Das einzige was in Frage kommen könnte, wäre die Wiedergeburt. Die Reinkarnation ist für mich noch plausibel, aber irgendwie auch ziemlich hoffnungslos und irgendwann langweilig.

Also ist es sinnlos, das Dasein auf Erden? Grausam und für die Katz? Warum müssen wir das denn mitmachen? Warum kommt den der Erlöser nicht auf diese Erde, um uns zu retten? Weil es gar keinen Erlöser gibt? Wie kann Gott nur so grausam sein und uns so leiden lassen? Erwartet er noch, dass der Mensch vor lauter Angst an ihm glaubt? An seiner Stelle würde ich mir nichts darauf einbilden. Für mich ist Gott nicht vorhanden, weil er sich sonst zeigen könnte. Er könnte eine Art Schiedsrichter auf unserer Erde sein. Er sollte nicht alles geschehen lassen, um uns am jüngsten Tag in die Hölle zu schicken. Sind das Geschichten der Kirche?

Also wieder die Fragen: Wer bin ich? Woher komme ich? Wo gehe ich hin? Bin ich vielleicht eine vorprogrammierte Maschine? Ein Roboter der in den Müll kommt, wenn die Zeit abgelaufen ist? Es beängstigt mich. Die Angst aber auch die Hoffnung begleitet mich Tag für Tag. Es ist wie in einer Todeszelle. Der Verurteilte wartet auf den Tag, dass der Henker kommt, damit sein Albtraum beendet wird. Und wieder die Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Ist das nicht alles sinnlos?

© Copyright: Angelo Lonigro

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