Die Nacht der Bomben auf Kassel
Eine Zusammenfassung von Ralph Edelmann nach Berichten von Zeitzeugen
Freitag 22. Oktober 1943
Es war Freitag, der 22. Oktober 1943, ein schöner Herbsttag und das Wochenende stand vor der Tür. Man nutzte das Wetter um noch mal spazieren zu gehen und sich an den Herbstlichen Farben der Bäume zu erfreuen.
Das Leben in Kassel ging seinen gewohnten Gang, man lebte so gut es eben ging und so war es auch ganz normal, dass die Kasseler Bürger zur Ablenkung vom Alltag auch einmal Entspannung im Kino oder Theater suchten. Das Angebot war auf alle Fälle vorhanden, die Vorstellungen begannen früher als gewöhnlich, sollten die Bürger doch noch vor der absoluten Verdunkelung der Stadt heil nach Hause kommen. In den Kasseler Kinos liefen Münchhausen im UFA, . „Liebespremiere“ mit Hans Söhnker, das Palast – Theater am Bahnhof „ zwei glückliche Menschen“ mit Magda Schneider und die Filmbühne Bürgersäle in der Oberen Karlsstraße „ Himmel – wir erben ein Schloss“.
In der Kurhessischen Landeszeitung konnte man dem Spielplan des Staatstheaters entnehmen, dass in dieser Woche, „der Barbier von Sevilla“ „Zar und Zimmermann“, „ Der Vetter aus Dingsda“ und die „Walküre“ aufgeführt würden.
Es gab aber auch das „K.d.F.“ Kraft durch Freude, Theater am Ständeplatz . Dort brachte man ein Gastspiel des Preußischen Staatstheaters mit dem Titel „ Bei uns gibt`s noch alles….“ Ein ganz schön provokanter Titel für die damalige Zeit. Beginn der Veranstaltung 18 Uhr 30.
Lieselotte Edelmann( geb. 24.04.1921) und Ihre Schwiegermutter Margarete Edelmann (geb 25.5.1890 – gest. 15.09.1980), hatten diesen Theaterbesuch für den 22. Oktober schon länger geplant, um sich etwas vom Alltagsgeschehen abzulenken. War doch erst einer Ihrer Söhne, Harry am 10.4.1943 in Russland gefallen und Lieselottes Ehemann, Rudolf war zu diesem Zeitpunkt an der Front, nördlich von Rom um Mussolini zu befreien.
Margarete Edelmann wohnte derzeit in der Hohenzollerstraße 70, etwa dort, wo sich heute das Cafe Lange befindet. Lieselotte Edelmann wohnte bei Ihrem Vater in Rothenditmold in der Maybachstraße. Obwohl die Straßenbahnen hoffnungslos überfüllt waren, fuhren sie noch und so konnten beide Frauen ohne größeren Fußmarsch zum Ständeplatz kommen.
Rudolf Edelmann sen. Blieb zu Hause in der Hohenzollernstraße, in seiner Obhut befand sich seine Nichte Gerta 7 Jahre alt. Schwiegertochter Käthi, Witwe Ihres Sohnes Harry, war mit Ihrer kleinen drei Monate alten Tochter Karin bereits in Sicherheit auf dem Lande untergebracht.
Das Programm des K. d. F. Theater begann pünktlich um 18 Uhr 30 mit seiner Vorstellung „ Bei uns gibt`s noch alles“. Ein etwas provokanter Titel…Es muss gut besucht gewesen sein, denn die beiden Frauen saßen auf Platz 364 und 365.
Der Aufdruck auf den beiden Karten „ Regressansprüche bei Fliegeralarm bestehen nach Beginn der Veranstaltung nicht“ sollte an diesem Abend bittere Wahrheit werden.
Es begann damit, dass ich bei der Wohnungsauflösung meiner Mutter vor 4 Jahren zwei original Theater Karten aus dem Jahr 1943 nebst Programmheft gefunden hatte. Trotz aller Kriegswirren und mehreren Umzügen hat Lieselotte Edelmann das Original Programm und auch die Eintrittskarten bis heute aufbewahrt. Sie kamen jetzt, 70 Jahre nach dem Abend, wieder zum Vorschein, als Sie mit 91 Jahren Ihre Wohnung in der Thomestraße aufgab und ins Stiftsheim am Brasselsberg zog. Daraufhin habe ich angefangen zu recherchieren und alles zu Papier gebracht, auch warum und weshalb, diese Angriffe auf Kassel erfolgten und wie die beiden Frauen jene Nacht überlebt haben.
Warum stand Kassel so stark im Visier der englischen und amerikanischen Luftwaffe? Kassel war das Zentrum der Rüstungsindustrie und stand ganz oben auf der Liste der alliierten Gegner.
Die Henschel Werke, einer der größten europäischen Hersteller von Lokomotiven, bauten neben Lokomotiven, die als wichtigstes Transportmittel für das Militär benötigt wurden, auch Flugzeugmotoren und in Zusammenarbeit mit Porsche, ab Mitte 1942 die schweren Kampfpanzer Tiger I und II. Damit gehörte Henschel zu den drei größten Panzerherstellern in Deutschland. Wegmann – Waggonbau, in unmittelbarer Nachbarschaft der Henschel Werke, war einer der wichtigsten Zulieferer. Das Werk lieferte die Türme für den Tiger Panzer. Die Luftfahrt Industrie war mit den Junkers – Flugzeug Werken und den Fieseler Werken ansässig. Im Juni 1942 erhielten die Fieseler Werke vom Reichsluftfahrtministerium den Auftrag, ein „Ferngeschoß in Flugzeugform“ zu entwickeln. Die Fliegerbombe Fi-103 wurde dann auch als Wunderwaffe „V 1 „ bekannt. Diese umfangreiche Kasseler Rüstungsindustrie gab dann wohl auch den Ausschlag für den geballten Einsatz der Bomberstaffeln. Man wollte Kassel dem Erdboden gleich machen, egal um welchen Preis.
Der Angriff…..
Während in Kassel sich der Vorhang hob und man sich gemütlich in die Theatersitze lehnte, wurden in England 568 viermotorige Lancaster und Halifax Bomber startklar gemacht….
Die Kriegsführung der Alliierten hatte sich seit Januar 1943, laut der sogenannten „Casablanca – Direktive“ dahingehend geändert, dass nicht nur die Zerstörung des deutschen Militär-, Industrie – und Wirtschaftssystems oberste Priorität hatte, nein, man wollte nun auch die Moral der deutschen Bevölkerung unterminieren, um somit den Willen zum bewaffneten Widerstand tödlich zu schwächen. Dieser Beschluss wurde gnadenlos umgesetzt.
Mehr als 1.800 Tonnen Bomben werden in die stählernen Leiber der Flugzeuge verfrachtet. 200 schwere und schwerste Minenbomben, 850 große Sprengbomben, 150.000 Brandbomben und 40.000 Phosphorbrandbomben sollen in dieser Nacht eine einzige deutsche Stadt in Schutt und Asche verwandeln. Noch nie zuvor wurde eine solche Armada auf ein einziges Ziel eingesetzt.
Kriegslist
Nachdem die Engländer bei Ihren Angriffen ab 1941 zunächst in kleinen Pulks bis zu 15 Maschinen nach Deutschland einflogen und einzelne von Ihnen erfolgreich von den deutschen Nachtjägern abgeschossen wurden, änderten die Alliierten von mal zu mal Ihre Taktik. Für diese Nacht hatten Sie sich eine Kriegslist ausgedacht, an der sich die deutsche Luftabwehr die Zähne ausbeißen sollte.
Die deutschen Nachtjagd – Piloten machen sich wie jeden Abend auf ihren Einsatzhäfen zum Alarmstart bereit. Sie werden von einem Jägerleitoffizier geführt, der sie vom Boden aus an die anfliegenden Bomberpulks heranleitet.
Aus ihnen picken sich dann die gefürchteten Nachtjäger ihre Opfer heraus. So soll es auch in dieser Nacht sein, doch der deutsche Jägerleitoffizier weiß nicht, dass er zum ersten Mal in der Geschichte des zweiten Weltkrieges „Doppelgänger“ hat, die seine Stimme genau so nachahmen und die mutigen Nachtjagd – Piloten völlig verwirren werden. Dieser Trick sollte für Kassel verheerende Folgen haben.
Demnach schalten sich in Deutschland aufgewachsene und nun in der britischen Luftwaffe stehende Polen, Franzosen oder Dänen in deutscher Sprache über außerordentlich starke Spezialsender in den Funksprechverkehr ein, den der deutsche Jägerleitoffizier mit seinen Piloten am Himmel führt. Sie lenken die Nachtjäger in die falsche Richtung….
Der gesamte Pulk fliegt zunächst einmal einen Scheinangriff in Richtung Frankfurt / Main Der Jägerleitoffizier schickt die in Ihren Warteräumen kreisenden Nachtjäger nach dort: „Alles nach Frankfurt, sofort nach Frankfurt !“
Die deutschen Maschinen folgen der Anweisung. Unabhängig von dem gewaltigen Bomberstrom starten von der Englischen Küste noch weitere 8 „Mosquito“ und 28 Lancaster direkt nach Frankfurt, sowie 12 „Mosquito“ nach Köln, um dort Markierungen ( „Christbäume“) abzuwerfen und einen falschen Angriff anzudeuten. Die für Kassel bestimmten 400 Bomber fliegen aber ungehindert über Holland nach Deutschland ein, drehen auf Höhe Koblenz nach Osten ab und erreichen den Raum Paderborn, als der deutsche Jägerleitoffizier die neue Lage erkennt.
Er beordert umgehend seine Maschinen nach Kassel, besser gesagt er will sie nach Kassel schicken. Aber als er über Funksprechverkehr den Befehl dazu geben will wird seine Stimme von britischen Spezialsendern mit starken Störgeräuschen überdeckt. Einer der Doppelgänger in England ruft während einer Störpause: „Frankfurt ist das Ziel, ganz eindeutig.“ Die deutschen Piloten hören weiter die Stimme des falschen Jägerleitoffiziers: Beachtet keine anderen Anweisungen.
Die „ Engländer“ senden falsche Meldungen auf unserer Frequenz. Der Angriff gilt Frankfurt. . .
Es vergehen kostbare, für Kassel „tödliche“ Minuten, ehe die Männer am Steuerknüppel der Jäger aus dem Durcheinander wirrer Wortfetzen und Befehlen von zwei Seiten herausbekommen, wo sie gebraucht werden. Sie drehen ab und fliegen nun endlich nach Kassel.
Der erste Voralarm in Kassel wurde um 20.13 ausgelöst. Die Menschen regen sich darüber längst nicht mehr auf, gehören doch nächtliche Störungen zum Alltag, wie die Rationalisierung der Lebensmittel. Man streift Hosen und Kleidung einfach über die Nachthemden und Schlafanzüge. Es wird ja wieder einmal nicht lange dauern…
Im KDF – Theater wird in diesem Moment die Vorstellung unterbrochen.
Der Alarm – Plan tritt in Kraft. Es ist im Programmheft genau festgelegt, welche Reihen sich durch welche Ausgänge umgehend ins Freie und zu den angegebenen Luftschutzräumen zu begeben haben. So ist für die Reihe 361 – 470, wo die beiden Frauen Edelmann sitzen, der Ausgang durch die Wolfschlucht und als Luftschutzraum, das Friedrichsgymnasium, damals in der Wolfschlucht 20 vorgesehen. Das Theater ist noch nicht ganz geräumt da kommt um 20.17 also nur 4 Minuten nach dem Voralarm bereits der Vollalarm.
Unter „normalen Bedingungen“ ist es nur ein Steinwurf weit bis zum Friedrichsgymnasium aber nicht an diesem Abend. Zum einen herrscht Verdunkelung in der ganzen Stadt. Es schien zwar der Mond, aber das Licht war nur spärlich. Vor dem Friedrichsgymnasium stauten sich die Menschen, um in den Luftschutzraum zu gelangen. Da bereits Vollalarm gegeben war, wurde es höchste Eisenbahn, in den nächst gelegenen Luftschutzraum zu gelangen. Lieselotte Edelmann, die in der Commerz – Bank am Königsplatz gearbeitet hatte und sich auskannte entschied sich kurzerhand, den dortigen Luftschutzraum mit Ihrer Schwiegermutter aufzusuchen. Diesen hatten Sie in knapp 5 Minuten erreicht, da erschienen bereits die ersten viermotorigen über dem Stadtgebiet.
Es waren die „Pfadfinder“, die dem heranbrummenden Bomberstrom das Ziel ausleuchten sollten. Sie stecken ihre grünen und roten „Christbäume“ wie auf dem Übungsplatz. Die Nacht wird zum Tage. Am Himmel detonieren erste Flakgranaten. Grausam schönes Feuerwerk in einer milden Oktobernacht.
Doch die Flugzeugabwehr ist so gut wie blind. Mit einem weiteren Trick wird sie von den Engländern in dieser Nacht ausgeschaltet. Tausende von 27 cm langen Staniolstreifen regnen vom Himmel, flattern langsam zu Erde und bringen die Männer an den Funkmessgeräten zur Verzweiflung. Der eigentliche Angriff dauerte dann ca. eine Stunde und 25 Minuten, bis die Flugzeuge Ihre tödliche Fracht über Kassel abgeworfen hatten. Besonders die Kasseler Altstadt mit den bis zu fünf Stockwerken hohen Fachwerkhäusern stand Lichterloh in Flammen. Dazu kam noch, dass die meisten Bürger Ihren Wintervorrat an Holz und Kohle bereits eingelagert hatten. Hier gab es dann auch die meisten Todesopfer. Die Bewohner dieser Häuser, die auch auf Grund der zu späten Alarmierung keinen Bunker aufsuchen konnten verbrannten oder erstickten alle.
In den Kellern und Bunkern spielen sich furchtbare Szenen ab Der Brand wird zum Feuersturm, zum Orkan. Die Menschen wollen heraus aus ihren Schutzräumen, die in Wirklichkeit keine sind. Die es können, taumeln in einen Feuerofen. Für Tausende gibt es kein Entrinnen mehr. Verklemmte Türen, herunter gebrochenes Gestein und Trümmer versperren ihnen den Weg. Sie werden von nachdrückenden Gebäude -massen erschlagen, sie verbrennen oder ersticken wegen Sauerstoffmangels.
Der Himmel über Kassel ist blutrot, Die Flammensäule lodert bis zu 1.500 m hoch in den Nachthimmel. In Karlshafen, 50 KM von Kassel entfernt, steht eine Cousine von Frau Lieselotte Edelmanns Vater, mit Ihrer 8 jährigen Tochter auf dem Dachboden eines Hauses in dem Sie untergebracht waren und sehen das Inferno. Ebenso wird das Feuer auch noch bei Ihren Großeltern im 60 KM entfernten Rotenburg / Fulda am Himmel verfolgt. Alle denken sich nur „was ist um Gottes Willen in Kassel passiert“ Der Wind wirbelt verbrannte Papier – und Stoffreste bis nach Fritzlar.
Frau Lieselotte Edelmann und Ihre Schwiegermutter wagen sich aus Ihrer Zuflucht. Sie hatten ganz großes Glück und Gott hat wohl schützend seine Hand über die beiden Frauen gehalten. Ihnen ist nichts weiter passiert.
Sie machen sich, müde, mit brennenden Augen, die keine Träne mehr weinen können, auf den Weg zu Ihren Wohnungen. Überall um Sie herum herrscht großes Elend, vorbei an Tausenden von verbrannten, verkohlten und verstümmelten Menschen, versuchen Sie der Innenstadt zu entkommen. Irgendwo trennen Sie sich. Lieselotte Edelmann versucht sich zur Maybachstraße durchzuschlagen. Dort angekommen steht Sie vor der Ruine Ihres Elternhauses in der Maybachstraße 18.
Das Haus hat einen Volltreffer abbekommen und ist ausgebrannt.
Ihr Vater und Ihre Mutter haben aber überlebt. Schweigend liegen Sie sich in den Armen. Zwei Verwandte, von Ihnen liegen tot unter den Trümmern. Sie konnten sich nicht mehr retten…
Bis auf ein paar Kisten und etwas Eingemachten, was Ihr Vater unter Einsatz seines Lebens aus dem brennenden Keller rettet, war Ihr ganzer Besitz ein Opfer der Flammen geworden. Lieselotte Edelmann besaß wirklich nur noch das, was Sie auf dem Leibe trug und den Inhalt Ihrer Handtasche Das „ Programm und die Theaterkarten“ haben das Inferno überstanden.
Ihre Schwiegermutter hatte mehr Glück, das Nachbarhaus hatte einen Treffer abbekommen und es muss auch gebrannt haben, so berichtet meine Cousine Gerta, denn Sie konnte sich noch an die Einmachgläser erinnern, die völlig verrußt aus dem Keller geholt wurden. In Kassel lodern noch mind. sechs Tage lang die Brände. Die Kasseler Feuerwehr allein war nicht mehr Herr der Lage.
10.000 Menschen starben in dieser einen Nacht. Nach amtlichen Berichten sind von 55.000 Wohnungen in Kassel ca. 35.000 nicht mehr bewohnbar und etwa ¾ der Kasseler Bevölkerung ist Obdachlos.
Wer der Meinung war, dass auf Kassel keine weiteren Bomben mehr fallen würden,
hatte sich grundlegend getäuscht. Insgesamt 17 Bombenangriffe flogen die Alliierten
Bomber noch auf Kassel. Wobei beim Angriff vom 30.Dezember 1944 noch einmal große Verluste unter der Bevölkerung entstanden, da bedingt durch einen Stromausfall, die Sirenen vor den herannahenden Bombern nicht warnen konnten.
Bei diesem Angriff, kam dann auch der Vater von meiner Cousine Heidemarie, Georg Thiemke ums Leben. Georg wurde im Krieg verwundet und lag in Kassel im Lazarett bei einer Genesungskompanie. Als die Verletzten dann in den Luftschutzbunker gebracht werden sollten, entstand ein riesiges Chaos. Die ersten Bomben fielen bereits, da wurde die Schleuse des Bunkers, ein eisernes Tor geschlossen, gerade in dem Moment als Georg sich in der Schleuse befand. Er erlitt schwere Schädel -verletzungen an denen er dann starb.
Meine Großmutter, Margarete Edelmann, hatte nach dem Angriff versucht zu Ihm Kontakt aufzunehmen, konnte aber nur noch seinen Leichnam Identifizieren. Er hatte alle Kriegseinsätze überlebt und musste auf so tragische Weise in der Heimat sterben. Das einzige was Ihm vergönnt war, er hatte vor seinem Tod, seine Frau Lieselotte in Karlshafen besucht und seine Tochter Heidemarie, die am 17. November 1944 zur Welt kam noch einmal in die Arme nehmen können.
- April 1945 kapituliert Kassel. Der 2. Weltkrieg ist für Kassel zu Ende.
Für Deutschland dauerte der Krieg noch bis zum 08. Mai 1945 .
Um 23.01 MEZ wurden alle Kampfhandlungen eingestellt, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel hatte die Kapitulationsurkunden in Berlin unterschrieben.
Wir haben überlebt.
Mit diesen Aufzeichnungen möchte ich Tatsachenberichte
und Erinnerungen unserer Eltern
an die letzten Kriegsjahre in Kassel von 1943 – 1945
für unsere
Kinder und Enkelkinder festhalten.
In der Hoffnung, dass unsere Nachkommen die große Gabe der Freiheit
pflegen und erhalten, kameradschaftlich miteinander umgehen,
Freude am Leben haben, an der Natur und an der
persönlichen Freiheit, welche die Demokratie
der Menschheit bietet.